OrthoCentrum Hamburg

Schulterschmerzen

Impingement-Syndrom oder Schulter-Engpaßsyndrom

Schulterschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Eines der häufigsten Krankheitsbilder an der Schulter ist das Impingement-Syndrom (oder Engpass-Syndrom).  Es tritt nicht selten in zunehmendem Lebensalter auf. Durch den Engpass zwischen Schulterdach (Acromion) und Oberarmkopf werden die Strukturen der Rotatorenmanschette mit Muskel-Sehnenansätzen und Schleimbeutelstrukturen regelrecht eingeklemmt und gereizt, bedingt durch einliegendes Kalkdepot oder durch Spornbildung am Schulterdach oder am Schultereckgelenk, dem sog. „strukurellen Impingement-Syndrom“. Schleimbeutelentzündungen sowie Entzündungen der Sehne sind die Folge. Hierdurch sind häufig ein Heben und Abspreizen der Arme sowie Überkopftätigkeiten durch Schmerzen und Funktionseinschränkung beeinträchtigt. Es können auch Schmerzen in Ruhe und in der Nacht beim Schlafen auf der betroffenen Schulter auftreten.

Aber auch junge Patienten können darunter leiden. Ursache ist eine einseitige, dauerhafte Überlastung der Rotatorenmanschette bei Überkopfarbeiten oder Überkopfsportarten, welche als "Werfer- oder Schwimmerschulter" oder „funktionellen Impingement-Syndrom“ bezeichnet wird.

Die Therapie beinhaltet neben schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten (nicht-steroidalen Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac) sowie eine physiotherapeutische Behandlung, um die Sehen- und Muskelmanschette der Schulter zu kräftigen.

Beim funktionellen Impingement kann in den meisten Fällen durch gezielte Physiotherapie und Beseitigung von muskulären Dysbalancen die Schulter wieder geheilt werden. 
Bei anhaltenden oder sehr starken Beschwerden kann es manchmal hilfreich sein, in den entzündeten Schleimbeutel im Subacromialraum ein Schmerzmittel (lokales Betäubungsmittel) mit etwas Kortison zu spritzen.In sehr hartnäckigen Fällen bei strukturellen Engpässen durch ein hilft häufig nur noch die arthroskopische Erweiterung des sog . „Subacromialraumes“.


Kalkschulter (Tendinosis calcarea)

Schulterschmerzen können auch durch Kalkablagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette hervorgerufen werden, der sog. Kalkschulter. Die Ursachen einer Kalkschulter sind bislang nicht vollständig geklärt. Die Erkrankung verläuft in verschiedenen Phasen, finden sich Intervalle mit weitgehender Schmerzfreiheit und starker Schmerzen. Die Krankheit ist in der Regel selbstlimitierend, wobei die genaue Dauer nicht vorhersehbar ist und sich manche Fälle über Jahre hinziehen können. Wir empfehlen zunächst eine konservative Therapie. Diese kann eine Behandlung mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten, Physiotherapie ähnlich der Therapie beim Impingement und zusätzlich eine Stoßwellentherapie zur Zertrümmerung der Kalkdepots beinhalten. Bei Ausbleiben des Erfolges der konservativen Therapie über einen längeren Zeitraum empfehlen wir die arthroskopische Entfernung des Kalkdepots.


Schulterluxation (Schulterauskugelung – Schulterinstabilität)

Die Ursachen einer Schulterinstabilität können zum einen verletzungsbedingt (traumatisch) durch eine Schulterauskugelung, andererseits anlagebedingt (atraumatisch) in Form einer Kapselschwäche und Kapselausweitung sein. Insbesondere bei Überkopfsportlern können durch wiederholte Mikroverletzungen und Überdehnungen der vorderen Kapselstrukturen diese Form der Schulterinstabilität auftreten. Bei der verletzungsbedingten Schulterinstabilität kommt es zum Abriss der Gelenklippe (Labrum) sowie des Kapsel-Bandapparates von der Gelenkpfanne. Diese traumatischen Formen werden, insbesondere bei jüngeren Patienten, in der Regel operativ behandelt, insbesondere dann, wenn es im Rahmen der Schulterluxation zu knöchernen Abbrüchen (Bankart-Fraktur) an der Gelenkpfanne gekommen sein sollte. Meist wird der operative Eingriff arthroskopisch durchgeführt. Dabei wird der abgerissene Kapsel-Labrum-Bandkomplex mit kleinen Knochenankern an der Gelenkpfanne fixiert (sog. Bankart-OP) und die Kapselerweiterung durch Kapselraffnähte (Kapsel-Shift-Operation) versorgt. Bei ausgeprägten knöchernen Defekten muss unter Umständen ein arthroskopischer Pfannenaufbau mit Knochen vom Beckenkamm oder eine Sehnen-Knochen-Verpflanzung (Latarjet-Verfahren) durchgeführt werden.

Versagt eine konservative Therapie bei den atraumatischen Schulterinstabilitäten, sollten auch bei diesen Patienten eine Operation in Betracht gezogen werden.

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Rotatorenmanschetten-Ruptur (Sehnenriß der Sehnenmanschette)

Die Rotatorenmanschette besteht aus 4 Sehnen und Muskeln, die das Schultergelenk stabilisieren und optimal in der Bewegung führen. Da diese im Laufe des Lebens hohen Belastungen ausgesetzt sind, kommt es mit zunehmendem Alter zu Verschleißerscheinungen, durch ein jahrelanges Impingement können die vorgeschädigten Sehnen reißen. Meist ist dies ein schleichender Prozeß, aber auch Unfallverletzungen können zu einem Riss der Rotatorenmanschette (Rotatorenmanschettenruptur) führen. Da am häufigsten die Sehne des Supraspinatusmuskels betroffen ist, der für die Armhebung mitverantwortlich ist, kommt es neben Schmerzen oft zu deutlichen Einschränkungen im täglichen Leben, die die Patienten belasten. Mit einer konservativen Therapie kann eine Rotatorenmanschettenruptur nicht geheilt werden. Durch Krankengymnastik können die noch intakten Muskeln trainiert werden und teilweise die Funktion des betroffenen Muskels übernehmen. Da die Sehnenrisse über die Zeit häufig größer werden, empfiehlt man bei aktiven Patienten eine Operation der Schulter, um eine normale Schulterfunktion wiederherzustellen. Durch moderne, resorbierbare Nahtankersysteme kann die Rotatorenmanschettenruptur heutzutage über kleine Hautschnitte in Schlüsselloch-Technik, also in minimal-invasiv arthroskopischer Technik verschlossen werden.


Schultereckgelenksprengung n. Rockwood  (ACG-Luxation)

Bei der ACG-Luxation nach Rockwood, meist durch einen direkten Sturz auf die Schulter, zerreißen die gelenkführenden Bänder zwischen Schlüsselbein (Clavikula) und Schulterdach (Acromion) und die stabilisierenden Bandstrukturen zwischen dem Rabenschnabelfortsatz (Coracoid) des Schulterblattes und des Schlüsselbeins. Die Instabilität des Gelenkes kann sich in einem relativen Höhertreten des Schlüsselbeins gegenüber dem Schultereck bemerkbar machen. Hochgradige Instabilitäten sollten operativ versorgt werden, um eine normale Schulterfunktion wiederherzustellen. Bei der operativen Versorgung frischer Verletzungen wird in einem arthroskopisch gestützten Verfahren (DogBone-Operation) die anatomische Gelenkstellung wiederhergestellt. Im Falle chronischer Verletzungen des AC-Gelenkes muss zusätzlich eine körpereigene Sehne verwendet werden, um die Rekonstruktion dauerhaft belastungsstabil werden zu lassen.


Unter der Schultergelenksarthrose, auch Omarthrose genannt, verstehen wir den Verschleiß des Schultergelenkes durch Verminderung und Zerstörung der Knorpelsubstanz.

Bei dieser Erkrankung kommt es im Gelenk zwischen Schulterpfanne und Oberarmkopf bei fortschreitender Schädigung des Gelenkknorpels, im Endstadium reiben Oberarmkopf und Gelenkpfanne knöchern aufeinander, was zu starken Schulterschmerzen mit Gelenkentzündung und zunehmenden Bewegungseinschränkungen sowie zu knöchernen Deformierungen führt.

Weitere Ursachen des Schultergelenkverschleißes können neben der oben genannten verschleiß- oder altersbedingten Arthrose (primäre Arthrose) auch verletzungsbedingte Gründe sein, zum Beispiel als Folge eines Oberarmkopfbruches (Humeruskopffraktur) oder wiederkehrenden Auskugelungen des Schultergelenkes, als auch nach chronischen Sehnenschädigungen (Rotatorenmanschettendefekt) sowie nach Gelenkentzündungen (sekundäre Arthrose). 
 

Deutlich sichtbar wird der fortgeschrittene Gelenkverschleiß auf einem Röntgenbild, in den meisten sind eine Kernspontomographie zur Beurteilung der Rotatorenmanschette sowie eineComputer-Tomographie zur Einschätzung der knöchernen Defekte erforderlich.

Wenn konservative Therapie-Maßnahmen nicht mehr ausreichen, sollte die Operation mit Einbau eines Kunstgelenkersatzes an der Schulter empfohlen werden. Hier stehen uns für den jeweiligen Patienten  unterschiedliche und individuelle Prothesensysteme zur Verfügung: Minimal-invasive Oberflächenprothese, anatomische oder Inverse Schulterprothese.