Die von uns angewendeten OP-Techniken ermöglichen in der Regel eine sofortige Belastung oder Teilbelastung und freie Beweglichkeit des Kniegelenkes.
In der überwiegenden Anzahl der Verletzungen kann das Kniegelenk alleinig durch Muskelkraft nicht dauerhaft stabilisiert werden. Ohne droht eine dauerhafte Instabilität des Knies mit möglichen Folgeschäden an Knorpel und den Menisken. Es besteht die Gefahr, dass das Kniegelenk durch ständige Fehlbelastung überstrapaziert wird. Eine schmerzhafte Arthrose wäre die Folge. Sport ist nur noch in eingeschränktem Maße möglich.
Bei der Operation wird das fehlende Kreuzband durch ein kräftiges Ersatzgewebe ersetzt. In der Regel wird dafür ein körpereigenes Sehnentransplantat genommen. Als Transplantate eignen sich die Semitendinosussehne (eine Oberschenkelsehne), die Patella- oder auch Quadrizepssehne.
Seit 2013 setzen wir jährlich bei mehr als 400 Kreuzband-Operationen die sogenannte „All-Inside Technik“ ein. Bei früheren OP-Methoden war eine Durchbohrung des ganzen Knochens von außerhalb des Gelenkes notwendig, dies ist bei der All-Inside-Technik nicht mehr notwendig. Es wurde früher ein durchgehender Knochenkanal erstellt und durch diesen die Ersatzsehne geführt. Bei der All-Inside-Technik werden dagegen die Bohrlochanlangen im Ober- und Unterschenkel ausschließlich von innerhalb des Gelenkes angelegt. Das Einziehen der neuen Sehne wird mit einem speziellen Fixationssystem, dem sogenannten „Tight-Rope System“ ermöglicht, die Bandspannung kann individuell eingestellt werden.
Bei Patienten, die sehr viel Sport treiben und das Kreuzband sehr stark belasten, kann zur Verstärkung ein zusätzlicher „Sicherheitsgurt“, ein sogenanntes Internal Brace, eingesetzt werden. Hält bei extremer Belastung das eigene Kreuzband den Zug nicht aus, greift das stabilisierende Brace - wie eine Art Sicherheitsgurt.
Das gesunde Kreuzband verläuft vom Ober zum Unterschenkel. Reißt das Kreuzband lediglich am Oberschenkeleingang ab, so wird dies Typ A Verletzung genannt. Bei dieser speziellen Verletzung besteht die Möglichkeit das Kreuzband an seiner ursprünglichen Insertion wieder anzunähen. Somit besteht die Möglichkeit das eigene Kreuzband zu erhalten.
Bei dieser Operation wird das gerissene Kreuzband zunächst durch ein „Internal Brace“ stabilisiert und dann am Knochen mit einem Knochenanker befestigt. Es handelt sich beim Internal Brace um ein sehr dünnes Verstärkungsband. Es ist mit einem Sicherheitsgurt beim Auto vergleichbar.