Die Therapie der fortgeschrittenen Arthrose des oberen Sprunggelenkes stellt eine große Herausforderung für den Patienten und behandelnden Arzt dar. Sofern konservative Möglichkeiten wie das Tragen von knöchelübergreifenden Schuhen mit einer sogenannten Abrollhilfe oder orthopädische Schuhe keine Linderung bringen, ist ggf. eine Verbesserung durch eine Operation möglich.
Im fortgeschrittenen Stadium ist eine Spiegelung des Gelenkes (Arthroskopie) nicht mehr zu empfehlen. In Frage kommt meist nur eine Prothese oder Versteifungsoperation (sog. Arthrodese). Beide Verfahren haben ein hohes Risiko von 25% für unterschiedliche Komplikationen, so dass diese Operationen nur für Patienten in Frage kommen, die im Alltag trotz o.g. konservativer Maßnahmen deutliche Beschwerden haben. Die Auswahl des richtigen Verfahrens erfordert vom behandelnden Arzt viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, denn beide Verfahren haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Während bei der Prothesenimplantation die Beweglichkeit erhalten und die volle Belastung schneller erreicht werden kann, können als Folge der Versteifung gesunde angrenzende Gelenke frühzeitiger Arthrose bekommen (sog. Anschluss-Arthrose). Auch ist die Zeit der Ruhigstellung im sog. Walker bei der Arthrodese mit 3 Monaten ungefähr doppelt so lang wie bei der Prothesenimplantation. Die Einheilungsrate der Prothese ist deutlich besser als die Heilung des Knochens bei einer Versteifungsoperation. Hier besteht das nicht unbeträchtliche Risiko einer sogenannten Pseudarthrose, die zwar in manchen Fällen keine Beschwerden macht, aber in der Regel Restbeschwerden verursacht.
Eine Prothesenimplantation sollte jedoch nur erfolgen, wenn die Knochenqualität sehr gut ist, die Patienten nicht übergewichtig sind, die Beweglichkeit des Gelenkes vor der Operation noch sehr gut ist, die Patienten nicht zu jung sind und der körperliche Anspruch des Patienten (Sport, körperliche Aktivität, Berufe mit körperlicher Beanspruchung) möglichst niedrig ist. Hintergrund dieser Einschränkungen ist die Tatsache, dass es im Verlauf oft zu einem Versagen der Prothese in Form einer Lockerung, Einsteifung des Beweglichkeit (sog. Arthrofibrose) oder Schwächung des tragenden Knochens (sogenannte Zysten) kommt. Dieses ist auch der Grund, weshalb Patienten mit einer Prothese sehr oft erneut operiert werden müssen, damit Komponenten der Prothese ausgetauscht werden und knöcherne Defekte ausgebessert werden.
Nach einer Prothesenimplantation ist in der Regel eine Ruhigstellung und Entlastung von 6 Wochen erforderlich, nach Versteifungsoperationen von 3 Monaten und anschließend ein knöchelübergreifender Spezialschuh von weiteren 3 Monaten. In der Regel sind die Patienten Nach Abschluss der Heilungsphase ist die Belastung im Alltag wieder möglich.